Da das Thema Gage für Zauberkünstler immer wieder für Diskussionen sorgt, möchte ich hier mal einige Gedanken dazu formulieren.
Künstlergage ist kein Stundenlohn
Sicherlich ist die Preisgestaltung sowohl für Künstler als auch für Veranstalter immer wieder ein heikles Thema und es gibt unterschiedliche Ansichten dazu.
Für mich ist die Gage, die ein Künstler bekommt mit dem Preis eines Gemäldes zu vergleichen. Man zahlt nicht nur den Preis für Leinwand und Farbe, sondern vor allem für die Arbeit und die Gedanken die sich der Künstler gemacht hat. Somit wäre es auch falsch, die Gage in einen Stundenlohn umzurechnen.
Soll ein Auftritt nun also 100 Euro oder 3.000 Euro für z.B. 30-60 Minuten Programm kosten, so gibt es dabei noch ein paar Punkte zu berücksichtigen (nebenbei bemerkt liegen die genannten Gagen durchaus im realen Bereich, je nach Künstler, Art und Dauer des Auftritts, lokalen Unterschieden, Bekanntheitsgrad etc.)
Der (große) Aufwand für einen „kleinen Auftritt“
Will man jetzt aber wirklich einen „Stundenlohn“ errechnen, so lässt sich der vermeintlich hoch erscheinende Stundenlohn sehr schnell relativieren.
Hierzu mal eine Aufstellung für einen typischen 30-minütigen Auftritt:
- Anfrage aufnehmen, Angebot erstellen, Sonderwünsche abklären, ca. 30min.
- evtl. besondere Effekte für Kundenwünsche vorbereiten, ca. 1h
- Requisiten, Kleidung, Zubehör vorbereiten und einpacken ca. 30min.
- Anfahrt, je nach Auftrittsort ca. 1h-?
- einkalkulierter Zeitpuffer für Stau, etc. 30min.
- unvorhergesehene Wartezeit bei der Veranstaltung (kommt fast immer vor) 30min.
- die eigentliche Show, 30min.
- aufräumen, einpacken, verabschieden, 30min.
- Rückfahrt, je nach Auftrittsort ca. 1h-?
- Requisiten, Kleidung etc. auspacken und aufräumen, 30min.
Somit kommt man auch im günstigsten Fall schnell mal auf 4 Stunden und hat somit nur noch ein Viertel von dem angenommenen „Stundenlohn“.
Und zusätzlich zahlt man für den Auftritt noch Fahrtkosten, Verbrauchsmaterial, Werbeartikel, sowie anteilig Strom, Telefon- und Internetgebühren, Werbekosten und evtl. noch einiges mehr.
Aber wie oben schon erwähnt, ist eine Gage ja vielmehr eine Entlohnung für die künstlerische Leistung des Vorführenden und somit muss jeder Künstler entscheiden, wie hoch die Gage sein muss, damit ein Auftritt rentabel ist. Und der Veranstalter muss eintscheiden, ob ihm der Zauberer die Gage wert ist und welchen Gewinn er durch den Auftritt für seine Veranstaltung sieht.
Ein Gewinn für den Kunden
Denn dies ist der entscheidende Punkt: Welchen Gewinn hat der Kunde durch den Auftritt? Im Idealfall entsteht durch den Auftritt eine ganz besondere Stimmung mit glücklichen Menschen, die anders nicht zu realisieren wäre. Dies führt zu glücklichen Kunden, zufriedenen Mitarbeitern, mehr Umsatz, größerer Markenbekanntheit, Folgeaufträge und generell einer positiven Erinnerung an das Event.
Ich hoffe, damit etwas Klarheit in das Thema Preisgestaltung gebracht zu haben und würde mir wünschen, dass wir uns mehr um die künstlerischen Fragen kümmern können.
Wenn Sie wissen wollen, wie Andreas Maier Ihre Veranstaltung zu einem Highlight werden lässt, von dem alle begeistert sind, schauen Sie doch mal hier vorbei: Zauberer München